Lektionar – Jahwe – Herr/Gott
Die Heilige Schrift im Lektionar
Eine der am häufigsten angeführten Änderungen in der revidierten Einheitsübersetzung ist die Ersetzung des Gottesnamens „Jahwe“ durch „HERR“ bzw. „GOTT“ in Texten des AT. Damit wurde eine Vorgabe der Übersetzungsinstruktion Liturgiam authenticam erfüllt: „Nach der seit unvordenklicher Zeit überlieferten Tradition, die ja schon in der […] Septuaginta-Übersetzung sichtbar ist, soll der Name des allmächtigen Gottes – hebräisch das heilige Tetragramm, lateinisch Dominus – in jeder Volkssprache durch ein Wort derselben Bedeutung wiedergegeben werden“ (Art. 41c).
Kann sich das Lateinische zur Verdeutlichung, dass es sich hier um einen Namen handelt, auf die Großschreibung des ersten Buchstabens beschränken, musste die Einheitsübersetzung auf ein anderes Mittel zurückgreifen: Man hat sich für die sehr augenfällige Kapitälchenschreibung entschieden.
Diese Schreibweise im Lektionar könnte dazu führen, dass der Lektor oder die Lektorin beim Vortrag der alttestamentlichen Lesungen dieses Wort sinnwidrig besonders hervorhebt. Bei der Verkündigung aus dem NT kann dies allerdings nicht passieren, denn sogar dort, wo das NT Zitate aus dem AT anführt, wird „Herr/Gott“ in der Einheitsübersetzung als Name verstanden und in Normalschrift wiedergegeben. So findet er sich in Jesaja 40,3 mit Kapitälchen, bei Markus aber ohne: „Bereitet den Weg des Herrn!“ (1,3).
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